La Aldea de San Nicolás

In die 8000-Seelen-Gemeinde La Aldea de San Nicolás im Westen Gran Canarias verirren sich nur wenige Urlauber. Das liegt vor allem an ihrer abgeschiedenen Lage.

Die Ortschaft befindet sich im Aldea-Tal, das im Norden und Süden von Steilküsten und im Osten, zur Inselmitte hin, von Bergen und Schluchten eingerahmt wird. Wer Ursprünglichkeit und raue Landschaften sucht, ist in „La Aldea“, wie der Ort meist genannt wird, richtig.

Anfahrt mit Auto oder Bus

Mit dem Auto erreichen Besucher die Gemeinde über die Landstraße GC-200. Achtung: Die letzten Kilometer sind besonders kurvenreich. Urlauber, die mit dem Bus anreisen, begeben sich am besten nach Galdár und nehmen von dort die Linie 101 oder sie fahren nach Puerto de Mogán und steigen dort in die Linie 38 um.

Naturwunder und spektakuläre Ausblicke

Naturwunder gefärbte Felsen in La Aldea de San NicolásEbenfalls auf der Strecke nach Mogán liegen die faszinierend gefärbten Felswände namens „Los Azulejos“. Grund für ihre grünlichen Färbungen sind mineralische Einschlüsse, genauer: Natrium-Eisen-Silikate, im ca. 14 Millionen Jahre alten Gestein.

Wer die schmale, kurvige Bergstraße nach Artenara entlangfährt, gelangt zur Barranco de Aldea, eine landschaftlich beeindruckende Schlucht, an der sich eine Vielzahl von Stauseen befinden.

Zu guter Letzt erreichen Besucher in fünf Kilometern nördlich den Aussichtspunkt „El Balcón“, der einen fantastischen Ausblick auf das Meer und die teilweise 500 Meter hohe Steilküste bietet. Hier befindet sich auch der wahrscheinlich abgelegenste Strand der Insel: Der von steilen Felsen eingerahmte Playa de Güigüi ist nur per Boot oder nach einer dreistündigen Bergwanderung erreichbar.

Tomaten und Kakteen

La Aldea de San Nicolás lebt von der Landwirtschaft. Neben Früchten werden vor allem Tomaten angebaut. Die weitläufigen Plantagen werden von umliegenden Stauseen bewässert und sind so ertragreich, dass jedes Jahr mehr als 100.000 Kilogramm Tomaten exportiert werden können. Deshalb ist die Region – übrigens die regenreichste auf ganz Gran Canaria – auch unter dem Namen „Tal der Tomaten“ bekannt.

Doch die Gegend hat viel mehr zu bieten als Tomaten: Unweit von hier, in Richtung der Gemeinde Mogán, befindet sich der „Cactualdea“ – mit rund 1200 verschiedenen Kakteen- und Sukkulentenarten einer der größten Kaktusgärten Europas.

Ursprüngliche Architektur

Lohnenswert ist auch ein Spaziergang direkt in der Gemeinde: In der Altstadt von La Aldea de San Nicolás stehen gut erhaltene Häuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Sie sind aus Lehm und Stein gebaut, einige haben sogar noch Dächer aus Palmwedeln. Viele der Häuser sind zudem mit einem der typisch kanarischen Holzbalkone ausgestattet.

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