Tejeda

Umgeben von einer wildromantischen Landschaft befindet sich im Herzen von Gran Canaria die Gemeinde Tejeda. Rund 1.000 Meter über Meereshöhe gelegen und etwa 100 Quadratkilometer groß zählt sie nur circa 2.000 Einwohner.

Mit dem 1.949 Meter hohen dicht bewaldeten Pico de Las Nieves liegt auf ihrem Gebiet auch der höchste Berg der Insel.

Einstige Kultstätten der Canarios

Das Gebiet um Tejeda beherbergt mehrere Kultplätze, an denen sich die religiöse und spirituelle Identität der Altkanarier nachvollziehen lässt. Am Fuße des Roque Bentayga, auf dessen Kamm drei zum Himmel ragende Felssäulen thronen, befindet sich ein interessant gestaltetes Besucherzentrum mit den Höhlenanlagen Cuevas del Rey. In ihm kann anhand detaillierter Informationen über die prähispanische Kultur, alter Höhlenmalereien, Gravuren und Gräber ein Einblick in die Vergangenheit Gran Canarias und seiner Zivilisation gewonnen werden.
Spektakulär zeigt sich auch der Roque Nublo. Sein etwa 1.800 Meter hohes Gipfelplateau diente einst als Kultplatz, auf dem Opfergaben an den Sonnengott erfolgten. Heute gilt der ehemalige Vulkan als ein beliebtes Ausflugsziel und als Wahrzeichen der Insel. Hauptursache hierfür sind die beiden alten Vulkanschlote aus Basalt, die sich auf dem Gipfelplateau erheben und deren größerer einen begehrten Kletterfelsen darstellt.

Ein Urlaubsort um Kunst und Kultur zu erleben

Rund 20 bis 25 Kilometer von der West-, Nord- und Ostküste der Insel entfernt, hat das im zentralen Hochland der Insel liegende Tejeda als Dach der Insel weder Strand noch Meer zu bieten. Neben der als „Ersatz“ das Gemeindegebiet bedeckenden wildromantischen Landschaft kommen in Tejeda vor allem Kultur und Kunst zu ihrem Recht. So informiert ein ethnografisches Museum über die Geschichte der Insel und der Gemeinde. Im Skulpurenmuseum Abraham Cárdenes sind dagegen viele Werke dieses bedeutenden kanarischen Künstlers zu bestaunen. Schließlich lassen sich im Zentrum medizinischer Pflanzen zahlreiche einheimische Pflanzen und Kräuter sowie deren Verwendung für Medizin und die Kosmetikindustrie betrachten.

Ein sehr schöner Altaraufsatz ist dagegen in der Pfarrkirche des Ortes zu bewundern. Die Kirche wurde erst 1921 geweiht und besticht besonders durch einen ungewöhnlichen Lichteinfall. Schließlich soll noch auf ein im Nordwesten des Gemeindegebiets befindliches beliebtes Ausflugsziel hingewiesen werden. Dabei handelt es sich mit dem Cruz de Tejeda um Gran Canarias höchstgelegenen Pass. Ihn kennzeichnen das historische Gebäude eines Hotels und ein großes Steinkreuz. Rund herum werden an zahlreichen Verkaufsständen Souvenirs und kunsthandwerkliche Gegenstände angeboten.

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