Hermigua liegt als eine der sechs Gemeinden La Gomeras im nördlichen Gebiet der Insel. Die rund 40 km² große Gemeinde wird von einem steil eingefassten Tal geprägt, das durch den Rio del Cedro ganzjährig mit Wasser versorgt wird.
Genutzt wird es zur Bewässerung der die Südseite des Tals einnehmenden Terrassen, auf denen unter anderem Papaya, Bananen, Kartoffeln und Trauben angebaut werden.
Ein Viertel der nur 2.100 Einwohner zählenden Bevölkerung lebt im Hauptort Hermigua, die übrigen verteilen sich auf zahlreiche kleinere Orte und Weiler, die gemeinsam mit dem Hauptort eine Art Streusiedlung bilden.
Ökotourismus anstatt Bettenburgen
In der von der Landwirtschaft geprägten Gemeinde, die ein besonders mildes Klima und die sprichwörtliche spanische Gemütlichkeit auszeichnet, laden Unterkünfte in traditionellen kanarischen Häusern oder rustikalen Fincas zum Verweilen ein. Als Wahrzeichen der Siedlung gilt der aus einem Vulkanschlot entstandene Zwillingsfelsen Roques de San Pedro. Zu den weiteren von de Natur geschaffenen Attraktionen zählt der Wasserfall El Chorro, der sich unweit des Weilers El Cedro fast 200 Meter in die Tiefe stürzt. Neben dem östlich an die Gemeinde grenzenden Naturpark Majona, der von einer teils bewaldeten Berg- und Schluchtenlandschaft gekennzeichnet ist, zeigt sich auch das Meerwasserschwimmbecken an der ehemaligen Verschiffungsstelle für Bananen mit einem natürlichen Ursprung. Es bietet den Badefreunden die Möglichkeit zum Schwimmen, die am Steinstrand von Santa Catalina nur mit Einschränkungen besteht.
Hermiguas weitere Sehenswürdigkeiten
Aus der Zeit des 16. Jahrhunderts, als das Tal Hermigua noch von den Guanchen, den kanarischen Ureinwohnern besiedelt war, stammen die Kirche Domingo de Guzmán und ein gleichnamiges Kloster. Reichlich hundert Jahre später entstand eine weitere, der Senora de la Encarnación gewidmete Kirche. Erzeugnisse des kanarischen Kunsthandwerks werden in einem volkskundlichen Museum vorgestellt.
Wer beim Bummel durch die Gassen der Gemeinde hungrig wird, kann eines von mehreren hier ansässigen Restaurants besuchen.
Bleibt anzumerken, dass der Ort durch einen unregelmäßig verkehrenden Bus mit der Inselhauptstadt San Sebastian verbunden ist.
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