Betancuria

Im westlichen zentralen Bereich der Kanareninsel Fuerteventura liegt mit Betancuria die einwohnerschwächste der sechs über die Inselfläche verstreuten Gemeinden. Der mit einigen Palmen bestandene malerische Ort erstreckt sich auf etwa einer Fläche von 900 Meter Länge und maximal 250 Meter Breite. Nur etwa 700 Einwohner zählt der knapp 10 Kilometer von der Westküste entfernte Ort, der von Bergen umgeben in einer wüstenähnlichen kargen Landschaft liegt.

Zeugnisse einer bewegten Vergangenheit

Gasse in Betancuria, FuerteventuraIn der heute aus drei kleinen Ortsteilen bestehenden Gemeinde erinnern einige der attraktivsten Bauwerke an die Epoche, als Betancuria vom frühen 15. bis hinein ins 19. Jahrhundert den Status einer Inselhauptstadt besaß.
So galt der bereits 1410 errichtete Vorgängerbau ihrer Kirche Santa Maria de Betanvuria als erste Kathedrale der Kanarischen Inseln. Diese wurde jedoch Ende des 16. Jahrhunderts von Piraten überfallen und teilweise zerstört. Erst im 17. Jahrhundert entstand auf ihren Grundmauern das heutige dreischiffige Gotteshaus.
Aus dieser Zeit stammen auch zwei tempelähnliche Kapellen, von denen die im Ortsteil Río Palmas das aus Alabaster bestehende Bild der Jungfrau Maria beherbergt, die als Schutzpatronin der Insel Fuerteventuras verehrt wird.
Das ehemaligen Franziskanerkloster Iglesia Conventual, von dem aus die Insel einst missioniert wurde, besteht heute nur noch als Ruine.

Herrlicher Ausblick über die Insellandschaft

Gern besuchen die den Ort Betancuria besuchenden Touristen auch die beiden Museen. Sowohl das Heimatmuseum als auch das Archäologische Museum reflektieren dabei die Vergangenheit des Ortes und verraten zahlreiche interessante Details über die einstige und heutige Lebensweise der Inselbewohner.
Großer Beliebtheit erfreut sich darüber hinaus der im Jahr 1992 fertiggestellter Aussichtspunkt Mirador de Morro Velosa. Er befindet sich etwa 3 Kilometer nördlich des Ortes auf einem 645 Meter hohen Vulkankegel. Der sandfarbige Bau fügt sich sehr harmonisch in das Erscheinungsbild der Insel ein. Während das Gebäude ein großer Garten mit einheimischen Gewächsen umgibt, befindet sich in seinem Inneren ein hübsches Restaurant. Durch dessen große Fenster und auch von der Aussichtsterrasse aus ergibt sich ein herrlicher Rundblick über die Insel.
Wer danach noch die Spitze des Vulkankegels erklimmt, kann dort zwei überlebensgroße Bronzestatuen einstiger legendärer Inselkönige bewundern.

Im schönsten Restaurant der Insel

Betancuria ist stolz auf sein nahe der Kirche in einem alten Herrenhaus befindliches hotel und Restaurant Casa Santa Maria. Bereits mehrfach als schönstes Restaurant der Insel ausgezeichnet, überzeugt es mit seiner Architektur und seiner paradiesisch wirkenden Gartenanlage. Als sein kulinarisches Highlight zählt jedoch das „Zicklein im Backofen“, dessen Gaumenschmaus inzwischen Besucher aus ganz Europa anzieht.
Täglich außer sonntags können die Besucher anhand von vier kleinen Filmproduktionen Einblicke in die interessante Lebenswelt der Kanaren gewinnen.

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