Pájara

Der Ort Pájara im mittleren Südwesten Fuerteventuras ist ein kleines, beschauliches Städtchen mit ca. 1100 Einwohnern, das in einem Tal zwischen rund sechshundert Meter hohen Bergen liegt.

Der Ort ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Gemeinde, die die südlichste der sechs Gemeinden Fuerteventuras bildet. Der namentliche Ursprung des Ortes liegt im Barranco de Pájara. Dabei handelt es sich um eine benachbarte Schlucht, in der es früher viele Rebhühner, im Spanischen pájaras, gegeben hat.

Geschichte

Historisch belegt ist der Ort Pájara erstmals in einem Dokument über den nahegelegenen Ort Betancuria aus dem Jahr 1612. Wie viele andere Orte auf Fuerteventura wuchs das Dorf gegen Ende der Conquista, unter anderem aufgrund der Landwirtschaft und der Viehzucht im Umland sowie des Fischfangs und des Handels der umliegenden Häfen.
Durch die ständig wachsende Bevölkerung und den Wunsch nach mehr kirchlicher Präsenz von Seiten des Bischofs und des spanischen Königs wurde die Errichtung einer Kirche beschlossen. Im Jahr 1681 wurde daraufhin das erste Kirchenschiff der Kirche Pájaras Nuestra Señora de Regla erbaut.
In den letzten Jahrzehnten hat sich der Ort Pájara zu einem sehr wohlhabenden Ort entwickelt. Dies liegt in erster Linie an dem ausgeprägten Tourismus auf der Halbinsel Jándia und in den umliegenden Orten der Gemeinde.

Tourismus und Sehenswürdigkeiten

Der Ort Pájara ist ein malerischer Ort, der im Vergleich zu anderen Orten Fuerteventuras sehr grün und reich an Pflanzen ist. Neben vielen hübschen und auch historischen Häusern befindet sich im Stadtzentrum die Kirche Iglesia Nuestra Señora de Regla. Diese 1733 fertiggestellte Kirche gilt als eine der schönsten Kirchen der gesamten Insel. Besonders zu beachten ist das Portal, das mit verschiedenen Motiven verziert ist. Im Inneren befindet sich auf dem Altar die Skulptur einer Jungfrau, die der Legende nach von einem wohlhabenden Mexikaner gestiftet sein soll. Neuere Erkenntnisse legen jedoch eine Herkunft aus Italien nahe. Direkt neben der Kirche befindet sich das Centro Cultural de Pájara. Auch das Rathaus, befindet sich hier im Zentrum und bildet durch seine moderne Optik einen interessanten Kontrast zum Rest des historischen Zentrums. Direkt vor dem Rathaus befindet sich ein eselbetriebenes Wasserschöpfrad aus dem 19. Jahrhundert, Noria gennant, welches an die Bedeutung der Landwirtschaft für die Gemeinde erinnert. Eine weitere Sehenswürdigkeit im Ortskern Pájaras ist die Casa del Artesano. Hier kann man einen Eindruck von der kanarischen Handwerkskunst gewinnen. Anfang Juli findet in Pájara eine mehrtägige Feier inklusive Feuerwerk zu Ehren der Stadtheiligen statt.

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