Nationalparks auf den Kanarischen Inseln

Die Nationalparks auf den Kanarischen Inseln eröffnen imposante Vulkanlandschaften mit einer reichen und seltenen Flora und Fauna.

Die Kanaren besitzen gleich vier Nationalparks und haben damit auch den größten Anteil an Nationalparks in Spanien. Wanderer, Bergsteiger und Trekkingfreunde können die fantastische Berg- und Naturwelt auf vielen Wegen erkunden.

Nationalpark Teide Teneriffa

Auf Teneriffa in der Gemeinde La Orotava liegt der Größte aller Nationalparks auf den Kanarischen Inseln: Der Nationalpark Teide. Das UNESCO-Weltnaturerbe umfasst den Pico del Teide sowie knapp 19.000 Hektar des umliegenden Berglandes. Der 3.718 Meter hohe Pico del Teide gilt als höchster Berg Spaniens und rangiert gleichzeitig unter den drei höchsten Inselvulkanen weltweit. Der Name des Berges resultiert aus einer Legende und leitet sich vom Guanchen-Wort Echeyde ab. Danach soll ein Dämonengott im Berg gewohnt haben, der einst den Sonnengott Magec gefangen hielt. Die Guanchen litten unter der stetigen Dunkelheit und wandten sich in ihrer Verzweiflung an ihren höchsten Gott. Der Sonnengott wurde befreit und die Öffnung des Vulkanberges verschlossen.

Im Nationalpark Teide sind zahlreiche Wanderwege angelegt, auf denen Interessierte die Landschaft rund um den Berg und die Caldera erkunden können. Das Wandern außerhalb dieser Wege ist nicht gestattet, es finden auch Kontrollen durch ausgewiesene Wildhüter statt. Die Besteigung des Pico del Teide ist bis zu einer Höhe von 3.550 Metern möglich, bis zu dieser Höhe fährt alternativ auch die Seilbahn. In etwa 3.260 Metern Höhe befindet sich eine Hütte mit einer Übernachtungsmöglichkeit. Um die Bergspitze zu erklimmen, erfordert es eine Genehmigung, die von der Nationalparkverwaltung vor Ort oder auch online erteilt wird.

In einem der weitläufigsten Nationalparks auf den Kanarischen Inseln bieten zahlreiche Aussichtspunkte fantastische Ausblicke. Daneben warten die bunten Felsformationen Roques de Garcia, ein botanischer Garten sowie das Museum Juan Evora auf die Besucher.

Nationalpark Timanfaya Lanzarote

Der Nationalpark Timanfaya im südwestlichen Teil der Insel Lanzarote ist weltweit unter dem Namen Feuerberge (Montana des Fuego) bekannt. Er zählt zu den spektakulärsten Nationalparks auf den Kanaren, die den Vulkanismus eindrucksvoll und hautnah schildern. Auf einer Fläche von ca. 52 Quadratkilometern verteilen sich über 30 Vulkankegel, die fast unwirkliche Mondlandschaft bringt die Besucher zum Staunen. Viele Touristen entdecken den Nationalpark mit einer Busrundfahrt und gönnen sich vom Montana Rajada einen Panoramablick über das faszinierende Areal. Wer per pedes unterwegs ist durchquert eine Lavaröhre zu den Kratern. Den krönenden Abschluss der Besichtigung bildet meist der Weg zu den Meeresklippen, den in der Vergangenheit auch die glutheiße Lava genommen hat. Kanarische Inseln und Vulkanismus – Im Nationalpark Timanfaya lässt sich das praxisnah nachvollziehen.

Auf dem Gelände finden Demonstrationen statt, die zeigen, wie heiß es unter der Erde ist. Ein beliebtes Bild, das viele Reiseführer für Lanzarote beinhalten, sind die empor schießenden Dampffontänen, die entstehen, wenn Wasser durch ein Rohr in den Erdboden gegossen wird. Passend zur brodelnden Vulkanhitze unter der Erde hat der Künstler César Manrique eine Verbindung zu den höllischen Flammen mit dem Restaurant El Diablo geschaffen, das eine Kochstelle über einem heißen Erdloch besitzt.

Nationalpark Garajonay La Gomera

Nahe der Stadt San Sebastian auf La Gomera ist der 4.000 Quadratkilometer große Nationalpark Garajonay zu finden, der ebenfalls zum UNESCO-Weltnaturerbe zählt. Das besondere Highlight, das Garajonay von den übrigen Nationalparks auf den Kanarischen Inseln abhebt, ist der einzigartige und große Bestand an alten Lorbeerwäldern, die durch die Eiszeit in weiten Teilen Europas keine Überlebenschance hatten. Mittelpunkt und Namensgeber des Parks ist der Berg Garajonay, der 1.490 Meter in die Höhe ragt. Besucher erkunden den romantischen und stillen Park auf zahlreichen Wanderwegen. Aussichtspunkte erlauben einmalige Blicke auf die zauberhafte Landschaft aus Nebelwald, in dem Riesenfarne, Bartflechte und bizarre Äste mystische Formationen bilden. Einzigartig sind auch die Tiere, die den Garajonay Nationalpark bevölkern, darunter Fledermäuse, Lorbeertauben, Kleine Kanareneidechsen oder Mittelmeer-Laubfrösche.

Nationalpark Caldera de Taburiente La Palma

Vierter im Bunde der Nationalparks auf den Kanaren ist Caldera de Taburiente auf La Palma, der eine Fläche von ca. 4.700 Hektar aufweist und in der Inselmitte liegt. Herzstück ist der riesige runde Vulkankessel, die Caldera mit einem Durchmesser von ca. 10 Kilometern, die sich auf ca. 30 km Umfang ausdehnt und deren Kraterwände mit dem nördlichen Berg Roque de los Muchachos eine Höhe von bis 2.400 Metern erreichen. Die Landschaft wird geprägt von Schluchten und Wasserfällen, in der Kesselebene findet sich ein reicher üppig grüner Bestand an Pinienwäldern. Der Nationalpark ist auch als Europäisches Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Im Krater befindet sich der hohe Basaltstein Roque Idafe, der von den Ureinwohnern als Opferaltar für Tiere genutzt wurde. Seit 1994 gilt er als Naturdenkmal.

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