Wo das Herz einer Stadt schlägt, da pulsiert das Leben. Wer in Teneriffas beliebtesten Ferienort des Nordens Puerto de la Cruz nach dem historischen Mittelpunkt fragt, der wird wohl bei allen Einheimischen nur eine Antwort erhalten: Natürlich ist dies der Plaza del Charco.
Es ist der „Platz der Pfütze“ mit den Häusern der Kaufmannschaft aus dem 17. Jahrhundert. Immer dann, wenn die Wellen des Atlantik bis zu den Straßen der Stadt schwappten, stand dieser Platz vor hundert Jahren unter Wasser – daher der seltsame Name.
Geplant wurde der Plaza von Jerónimo Mines im Jahr 1610 als Umschlagplatz für die Güter, welche die Schiffe im benachbarten Hafen auf Teneriffa anlandeten.
Ein in die Jahre gekommener Spingbrunnen ist der Mittelpunkt des Plaza del Charco.
Wichtiger aber ist für die Bewohner die Namera, ein Baum aus der Gattung des Elefantenohrs. Er kam einst aus Indien zu den Kanaren, wird von den Menschen auf Teneriffa verehrt und findet sich sogar in Gedichten wieder. Zur Weihnachtszeit wird die Namera festliche geschmückt.
Cafes, Restaurants und zahlreiche Geschäfte haben sich rund um den historischen Platz etabliert. Hier trifft man sich im Schatten der Palmen zum Plaudern und zum Verweilen oder auch zu folkloristischen Darbietungen. Dank der unmittelbaren Nähe zum Hafen haben sich dort auch einige Fisch-Restaurants angesiedelt. Auf dem Plaza del Charco geht der Tag eigentlich nie zu Ende – in den Abendstunden sind alle gastronomischen Betriebe gut frequentiert.
Zur Zeit des Karnevals verwandelt sich der Platz in die Hochburg der Narren. Es wird hier zu Ehren der Virgen del Carmen getanzt, getrunken und gesungen. Sehr zum Unwillen der recht scheuen freifliegenden Papageien in den Bäumen. Die Kirche Nuestra Senora de la Pena de Francia aus dem 17. Jahrhundert ist eine stiller Rückzugsort dieses geschäftigen Zentrums von Teneriffa. Das Gotteshaus ist als Ort von Hochzeiten und Taufen bei der Bevölkerung sehr beliebt.
Am Plaza ist das Restaurant „Rincon del Puerto“ eine Institution. Es ist nachweislich das älteste Gebäude von Puerto de la Cruz. Das gastronomische Angebot im „Rincon“ ist recht gut, und das Haus ist so ganz nebenbei auch noch der Sitz der Redaktion einer der bekanntesten deutschsprachigen Zeitungen auf den Kanarischen Inseln, dem „Wochenblatt“. Der Überlieferung zufolge hatte in diesem Gasthaus bei seinem Besuch auf Teneriffa der mexikanische Kaiser Maximilian gewohnt. Auch der russische Zar Alexander III. soll sich im „Rincon del Puerto“ einquartiert haben.